Marieney

Marieney

Marieney wurde um 1200 gegründet und erstmals 1279 mit Luther de Marchenia (Lothar von Marchney) erwähnt. Der vermutlich noch zum Geschlecht der Ortsgründer gehörte. (Bedeutung dieses einzigartigen vogtländischen Ortsnamens bis heute umstritten, möglich ist z.B. eine Namensübertragung aus dem Herkunftsgebiet der ersten Siedler, Marcheney in der Oberpfalz; aber auch der Ort, der zur Marc. Grenze gehört.)

Marieney ist ein Straßendorf in Waldhufenflurteilung mit Ansatz zur Anger – Dorf – Anlage im Oberdorf (obere Peint) und liegt in einem Quellmuldental der Würschnitz. Der Ort entwickelte sich als Bauerndorf längs einer Bachmulde.
Des weiteren besteht der Ort aus einer Anzahl von Mehrseithöfen, die im Wesentlichen das Ortsbild bestimmen.
Seit der Gründung existierte eine Herrschaft – ein Rittersitz – (u.a. der Familien von Thoß und von Feilitzsch), der mehrfach im Laufe der Jahrhunderte verlegt wurde. Heute dient das alte Rittergut als Gemeindeamt.

Tipps:

Im Oberdorf auf kleinem Bergsporn gibt es eine ehemals mittelalterliche Wallfahrtkirche mit etlichen gotischen Schnitzwerken. 1892 wurde diese durch einen neugotischen Bau ersetzt. Beachtenswert sind die Glasfenster von 1948/50 mit Verkündigung an Maria. Der Pfarrhof stammt von 1730.

Auf Marieneyer Flur befinden sich zwei Griebenherde, auch ‚Pechsteine‘ oder ‚Pechpfannen‘ genannt. Der eine, gut erhalten, steht an der Schilbacher Straße links am Ortsausgang; der andere, geborsten, liegt im Bürgergarten vor dem Rittergut. Des weiteren befindet sich neben der Straßenbrücke über dem Mühlgraben im Ortsteil Haart ein granitenes Steinkreuz mit den Maßen 85:76:17 cm.

Einen Ausflug wert sind auch die Denkmäler, die zu Ehren der beiden bedeutendsten Marieneyer gesetzt wurden: dem ‚Vater der sächsischen Postmeilensteine‘ Adam Friedrich Zürner (1679-1742), Erfinder moderner Landvermessung und genauer Kartographie (geboren im Pfarrhaus)
und dem Dichter Julius Mosen (1803-1867), einziger Vogtländer von gesamtdeutscher literarischer Anerkennung, Schöpfer des ‚Andreas-Hofer-Liedes‘, der Erinnerung und zahlreicher Gedichte (geboren in der ehemaligen Marieneyer Schule). Das Zürner-Denkmal befindet sich am Parkplatz im Ortskern und das Mosen-Denkmal in der Nähe der Kirche.

In Marieney findet der Interessierte außerdem noch zwei Kriegerdenkmale, die in Gedenken an die Opfer des deutsch-französischen Krieges (1870/71) und des 1. Weltkrieges (1914-1918) aufgestellt wurden.
Sie befinden sich zum einen an der Wendeschleife im oberen Teil des Dorfes und zum anderen an der Kirche.

Außerdem ist in Marieney noch das Kulturdenkmal ‚Haartmühle‘ zu finden.